Reiseberichte - Bretagne 2019
   
     
     
     
   
     
           
           
Bretagne 2019
 

In der Bretagne waren wir vor vielen Jahren schon einmal mit unseren Kindern und einem gemieteten Wohnmobil. Deshalb waren einige Ort ein Déjà-Vue. Wir waren aber überrascht, so viele interessante Orte besuchen zu können. Da im Juli die Franzosen noch weniger unterwegs sind, hielt sich der Verkehr in Grenzen und einfache Zeltplätze gibt es genügend. Wir waren wieder mit unserem kleinen Womo-Team unterwegs, mit Trix und Bruno. Die beiden machten sich zwei Tage vor uns auf dem Weg und wir trafen uns in Vézelay im Burgund auf dem kleinen Municipal (47°27‘24‘‘ N / 3°44‘16‘‘ E). Wir wählten die Route via Neichâtel – La Chaux-de Fonds – Besançon auf die Autobahn, die in Frankreich meistens wenig Verkehr haben, allerdings auch recht teuer sind. Vézelay ist eine hübsche Ortschaft mit einer imposanten Kathedrale. Hier genossen wir zum ersten Mal die kulinarisch tolle französische Küche im Restaurant La Terrasse.

Unser erstes, grosses Ziel waren aber die Schlösser an der Loire. So fuhren wir bis zum Château Chambord. Übernachtet haben wir in Bracieux auf dem ZP der Gruppe Huttopia (47,5518735° N / 1,5391733 E). Bis zum Château war es vom ZP aus nur noch ein kurzer Weg. Dieses besticht durch seine gesamte Anlage und durch die beeindruckende Architektur. Schloss Chambord ist das größte Schloss des Loiretales, liegt ca. 15 Kilometer östlich von Blois in einem ausgedehnten früheren Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss bei Chambord errichtet und gilt als das prächtigste aller Loireschlösser. Auf der Weiterfahrt haben wir das Städtchen Blois besucht, das erste der vielen Städtchen auf unserer Frankreich-Tour, in denen es immer etwas Interessanten zu sehen und einen guten „Café et Croissant“ zu geniessen gab.

 Übernachtet haben wir auf dem ZP Grande Tortue in Condé-sur-Bevon (47°29‘23‘‘ N / 1°15‘30‘‘ E), ein toller Platz, aber sehr teuer.

Dann wartete das Château Chaumont-sur-Loire auf uns. Einmalig war die Gartenlandschaft, wo jedes Jahr andere Künstler und Gärtner Themengärten schaffen. Hier könnte man sich stundenlang verweilen. Die nächste Nacht verbrachten wir in Samur-sur-Loire auf dem Camping L’Ile d’Offard (47°15‘30‘‘ N / 0°03‘51‘‘ E). Hier fand ein dreitägiges Fest mit nostalgischen Fahrrädern statt.

 Dann überfuhren wir den Nullmeridian und kamen ans Meer nach La Turballe zum ZP La Falaise (47°21‘14‘‘ N / 2°31’02‘‘ W), ein toller Platz direkt am Meer. Auch gabs hier ein schönes Dörfchen und eine landschaftlich schöne Gegend mit den berühmten Salzfeldern, wo das Sel de Fleur gewonnen wird. Besucht haben wir auch die sehenswerten Städtchen Le Croisic und Guerande.

Über Vannes, rund um den Golf von Morbihan, führen wir dann nach Locmariaquer zum Municipal La Falaise (47°33‘26‘‘ N / 2°56‘37‘‘ W). Der nur wenige Meter vom ZP entfernte Strand war sehr schön, das Wasser sauber und relativ warm (20°C). Im Dörfchen hatte es einige gute Restaurants, natürlich mit viel Fisch und Meeresfrüchten auf der Speisekarte.

Weiter gings Richtung Westen über Carnac nach Concarneau, wo Dupin (aus der Krimireihe von Bannalec) wohnt, auf den ZP Les Prés Verts 47°53‘26‘‘ N / 3°56‘18‘‘ W), drei Kilometer vom Zentrum entfernt. Der Platz war zwar recht veraltet, auch das Ehepaar, das ihn führte, aber er lag sehr schön am Meer mit einer kleinen, privaten Bucht. Das Wasser war nicht besonders warm, aber zum Baden toll.

 Und am nächsten Tag hatten wir Glück: Der Schriftsteller Bannalec signierte in der Stadt seine Bücher und ass im Amiral gleich am Tisch neben uns. Zudem feierten die Franzosen ihren Geburtstag (14 juillet), so dass in der Stadt einiges los war.

Am nächsten Tag (Sonntag) besuchten wir in Pont-l’Abbé ein Trachtenfest. Alle Arten von Trachten und traditionellen Instrumenten sahen wir dabei am Umzug und bei den anschliessenden Auftritten. Nun wollten wir aber zum westlichsten Punkt von Frankeich fahren, zum Point du Raz. Auf dem Stellplatz blieben nachts nur wenige Womos. (48°02‘14‘‘ W / 4°42‘57‘‘ W). Die Weiterfahrt am nächsten Tag entlang der Küste bis Douarnenez bot einige tolle Ausblicke aufs Meer.

Wald gibt es in der Bretagne fast keinen, eigentlich nur rund um Huelgoat. Der ZP Municipal (48°21‘47‘‘ N / 3°42‘57‘‘ W) bot einen schönen Ausgangspunkt für eine Wanderung in den Arthus-Wald zu den Ausgrabungen. Eine weitere, besondere Sehenswürdigkeit lag nur gut 20 km entfernt: Das Vallée des Saints in Carnoet. Hier hat man 2008 begonnen, riesige Skulpturen von bretonischen Heiligen zu schaffen und auf einem Hügel aufzustellen. 120 Figuren aus heimischem Granit sind es bereits, mehr als 1000 sollen es dereinst werden.

Weiter ging unsere Fahrt vom Landesinnern an die Nordküste zur Pointe de Primel. Hier waren die Zeltplätze am Strand überfüllt, so dass wir etwas von der Küste weg zum ZP Camping de Kerven fuhren. (48°42’06,2‘‘ N / 3°50’06,5‘‘ W), ein einfacher Zeltplatz aus den Urzeiten des Campierens. Wir wollten aber ans Meer und wechselten zum ZP Camping de Primel (48°42’55,3‘‘ N / 3°48’53,5‘‘ W). Der nächste Tag sollte unser einziger Tag mit schlechtem Wetter sein, Gelegenheit zu einem Besuch des „Grossen Cairn von Barnenez“, eines der berühmtesten Mausoleen Europas aus der Zeit von 4500 bis 3900 v. Chr. Besonders war auch die Stadt Morlaix mit vielen Fachwerkhäusern, was man in dieser Gegend eher weniger sieht, etliche allerdings in sehr schlechtem Zustand.

Am nächsten Tag lockte uns der Ferienort von Commissaire Dupont (Band 6): Trégastel-Plage. Angefahren haben wir den ZP Camping du Dourlin auf der Ile Grande (48°47‘57‘‘ N / 3°35‘2‘‘ W). Hier erwartete uns wiederum eine ganz andere Landschaft: Bizarre Felsformationen waren bei Ebbe zu bestaunen. Und die Insel beherbergte eine Vogelstation. Noch mehr Vögel bekamen wir auf einer Schifffahrt zu sehen. Besucht haben wir die „Sept Iles“ (eigentlich sind es nur deren sechs) im ältesten Naturschutzgebiet der Bretagne vor der Küste von Perros-Guirec. Um dem Port näher zu sein, haben wir zum ZP Louannec gewechselt (48°77‘49‘‘ N / 3°25‘38‘‘ W). Die 2-stündige Schifffahrt war sehr informativ, sahen wir doch tausende von Vögeln – die Felsen waren völlig weiss von ihnen – und auch einige Robben. Und das Nachtessen in Perros-Guirec im Restaurant La Crémaillère war noch einmal ein absoluter, kulinarischer Höhepunkt.

Die Bretagne besuchen, ohne auf dem Mt. Saint Michel gewesen zu sein, ist wie Paris ohne Eiffelturm. Wegen dem Over-Tourismus wurde der Zugang neu geregelt, so dass wir den etwa 3 km entfernten SP anfuhren mussten (48°35’36,6‘‘ N / 1°30’48,2 W). Von dort aus machten wir uns mit den Bikes und das letzte Stück mit einem Shuttle-Bus auf dem Weg zum Eingang. Obwohl es viele Touristen hatte, war ein Spaziergang ganz hinauf zum Hügel interessant, hatte man doch eine tolle Aussicht aufs Meer und konnte den steigenden Wasserspiegel beobachten.

 Nun hiess es aber an die Heimfahrt denken. Die Hitze war allerdings gnadenlos und die Autobahngebühren verschlangen den ganzen Rest unseres Ferienbudgets. Wir wollten die 1000 km gemütlich hinter uns bringen und übernachteten deshalb zweimal unterwegs. Zuerst in Châteauneuf-sur-Loire (47°51‘20‘‘ N / 2°14‘3‘‘ E). Die Loire führte an dieser Stelle kaum Wasser und der Platzwart war besorgt wegen der Klimaerwärmung und der allgemeinen Wasserknappheit. Am letzten Reisetag blieben wir kurz vor der Schweizer Grenze in der Nähe von Baumes-les-Dames auf dem ZP „Du Bois“ (47°26‘27‘‘ N 6°20‘38‘‘ E). Über Porrentruy gelangten wir wieder nach Hause. Wir hatten eine tolle Reise hinter uns. Mit keinem der beiden Fahrzeuge hatten wir ein Problem. Und dank dem Band 10 „Mit dem Womo in …“ und den Bannalec-Krimis konnten wir viele tolle Orte entdecken.

Abfahrt: 4. Juli
Rückkehr: 26. Juli
Gefahrenen Kilometer: 3150

= Übernachtungen

   
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